Siegfried Langer – Sterbenswort

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Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 290 Seiten
Erscheinungsdatum: 17. Mai 2016
Verlag: Amazon Publishing
ISBN: 978-1503938700
Preis: 9,99 €
Der Klappentext:

Was tust Du, wenn die Vergangenheit plötzlich ihre blutbefleckten Hände nach Dir ausstreckt?
Als ihr klar wird, dass in ihrer Abwesenheit regelmäßig jemand in ihre Wohnung eindringt, klettert Panik in der jungen Mutter Kathrin hoch. Als dann noch ihre Tochter im Kindergarten von Kathrins totgeglaubtem ehemaligen Mitbewohner angesprochen wird, weiß sie, dass etwas Schreckliches bevorsteht. Wird die tragische Entscheidung, die sie und ihre Freunde damals in der WG getroffen haben, sie nun einholen? Getrieben von Schuld und Rache beginnt ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit, und zum ersten Mal in ihrem Leben muss Kathrin die Kontrolle abgeben…
Quelle: http://www.siegfriedlanger.de/

Der Autor:
Tja, wenig linear, mein Lebenslauf, voller Brüche und Kuriositäten.
Lange habe ich überlegt, ihn öffentlich zu machen. ‘Ganz oder gar nicht!’ war stets meine Überlegung. Nun habe ich mich doch für ‘Ganz!’ entschieden.
All jenen, die das immer wieder angemahnt hatten, sei gesagt:
„Ihr habt es so gewollt!“
Es fängt ja alles noch ganz harmlos an…
Geburt 1966 im bayrischen Teil des Allgäus, normale Schulzeit, Mittlere Reife an der Realschule Memmingen 1983. Danach folgte eine zweieinhalbjährige Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, Fachbereich Futter- und Düngemittel (tatsächlich, kein Spaß).
In dieser Zeit entstand auch meine erste Kurzgeschichte: Fantasy, längst vergessen, längst verschollen, vielleicht besser so.
Zwei Jahre Bundeswehr schlossen sich an, Fernschreibstelle, Lufttransportgeschwader in Penzing bei Landsberg am Lech.
Weder mit Futter- und Düngemitteln noch mit Uniformen sollte es weitergehen: Besser das Abitur nachholen. In zwei Jahren Vollzeit an der Berufsoberschule in Memmingen gelang mir das.
Wirtschaftsmathematik an der Universität Ulm erwies sich als die falsche Wahl, zum Glück wurde mir dies bereits nach drei Monaten bewusst.
Erstmal zurück ins Berufsleben. In den nächsten Jahren verkaufte ich im Außendienst Schreibmaschinen, Computer, Bautafeln und Kinderspielzeug.
Mit Wachsmalkreiden und Holzbaggern ließ sich aber freiberuflich nicht ausreichend Geld verdienen.
Also zurück in eine lukrativere Branche: Bank. Da blieb ich erstmal zwei Jahre und absolvierte parallel über Abendschule meine zweite Ausbildung: Bankkaufmann.
1996 dann ein großer Bruch: Nach dreißig Jahren Memmingen verschlug es mich aus privaten Gründen nach Berlin.
Es war unfreiwillig und sollte dennoch eine der besten und wichtigsten Veränderungen meines Lebens werden.
Die ersten beiden Berliner Jahre arbeitete ich für einen Inkassodienst.
Silvester 1997 – der bisherige Tiefpunkt meines Lebens: Die Trennung von meiner Frau, wegen der ich nach Berlin gegangen war.
Was nun?
Zurück ins Allgäu?
Nein, denn zurück kann man immer! Heute, morgen, übermorgen.
Was tun mit der vielen, ehefrauenlosen Zeit?
In einer Stadt, die einem fremd ist und in der man bislang keine Freunde hat?
Mach etwas, was du schon immer einmal tun wolltest, Siegfried, raff dich auf!
Binnen kurzer Zeit waren drei Abende in der Woche verplant: zwei Mal Improvisationstheater und ein Mal Arbeit an einem Stück. Abgesehen davon, dass der Freundeskreis sich rasch vergrößerte, wuchs ich an der Herausforderung und hielt mich irgendwann für gut genug, um es bei Castings zu versuchen. Castings, bei denen ich oft der einzige Teilnehmer ohne jegliche Schauspielausbildung war.
Es folgten Auftritte – auch Hauptrollen – z. B. in Kindermusicals: So spielte ich Schlossgespenst, böse Stiefmutter, gute Fee; parallel dazu Arbeiten an Stücken in diversen Produktionen, und Improvisationen im Ratibor-Theater in der Abendshow Sex and Crime and Pay-TV, deren Strukturen ich auch mitentwickelte; und dann der Titel-Held in Hamlet – eine Sexkomödie von Rosa von Praunheim.
Filmrollen folgten, etwa in einer Daily Soap (Gute Zeiten schlechte Zeiten), einem Film über den Prenzlauer Berg und einem Video-Clip (The Score).
Mehrere Projekte brachen schließlich fast zeitgleich in sich zusammen.
Die Frustration darüber schuf die Motivation, mich wieder mehr dem Schreiben zuzuwenden.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich bereits seit Jahren nur noch Teilzeit (wieder in einer Bank, bei der ich später sogar noch Betriebsrat wurde), um Zeit für die wichtigeren Dinge des Lebens zu haben. Das Geld reichte. Bescheidene Lebensführung. Das ‘Schwaben-Gen’.
Berlin erhielt längst die Liebe von mir, die die Stadt verdient.
Heimat ist dort, wo dein Herz schlägt.
Doch die Heimat trägt schwere Narben. Narben aus einer Zeit, die zum Glück Vergangenheit ist. Ich bin dankbar für die späte Geburt: Alles bleibt andersentstand.
Von allen namhaften Literaturagenturen und Verlagen steckte ich dafür Absagen ein: insgesamt 70 Stück. Und doch wurde der Roman mit etwas zeitlicher Verzögerung zum Erfolg, der mir Beachtung und ausreichend Motivation für neue Projekte geben sollte.
Im März 2010 dann ein Vertrag mit Ullstein: Mein neuer Roman Vater, Mutter, Tod wird im Frühjahrsprogramm 2011 als Spitzentitel bei List erscheinen.
Meinen Brotjob bei der Bank hängte ich zum Jahresende 2010 an den Nagel.
No risk – no fun.
Ich freue mich – frei nach Shakespeare – auf das unentdeckte Land: die Zukunft
Die Rezension:
Gelesen und rezensiert von unclethom
Siegfried Langer war für mich bisher ein eher unbeschriebenes Blatt, leider habe ich bis jetzt keinen seiner Romane gelesen. Dies jedoch ändert sich nach der Lektüre von „Sterbenswort“ einem Roman der mich absolut begeistern konnte.
5 Freunde, ein Mord und 10 Jahre danach. Mit diesem Satz könnte man das Buch kurz beschreiben.
Wirklich ganz große Klasse der Spannungsbogen, der flach beginnt um dann in einem wirklich großartigen Finale zu gipfeln. Was mir sehr gut gefallen hat war, dass es kaum möglich war den oder die Täter vor dem Finale zu erahnen. Ich hatte einige Kandidaten, die ich jedoch nach der nächsten Wendung gleich wieder aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen konnte.
Die Figuren sind sehr fein gezeichnet und so waren sie und ihre Aktionen eigentlich leicht nachvollziehbar. Sie wirkten durchweg echt und nicht konstruiert.
Es ist ein Buch das mir den einen oder anderen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Geschickt lässt er den Täter ein Gefährdungsbild erschaffen, welches den Leser ins Grübeln bringt. Und so dachte ich mehr als einmal „Wäre das denn wirklich so möglich?“. Kann sich ein Täter wirklich so in mein Leben hineinschleichen?
Sehr schön auch die Beschreibung der Schauplätze, die mir so real erschienen, dass ich das Gefühl hatte dort vor Ort zu sein.
Dem Autor ist es gelungen mein Kopfkino fast von der ersten Seite an zum Rattern zu bringen. So soll das für mich sein, so fesselt mich ein Buch, dass ich es fast wie einen farbenfrohen Film vor meinem inneren Auge ablaufen sah.
Ich kann nicht umhin als für diesen Thriller die volle Punktzahl zu vergeben. 5 von 5 Sternen.
Unsere Bewertung: