Loading Likes...Zehn Fragen an Nicole Steyer.
Nicole Steyer wurde 1978 in Bad Aibling geboren und wuchs in Rosenheim auf. Doch dann ging sie der Liebe wegen nach Idstein im Taunus. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder begann sie zu schreiben, beschäftigte sich mit der Idsteiner Stadtgeschichte und begann zu recherchieren. Das Ergebnis dieser Recherchen war ihr erster historischer Roman, DIE HEXE VON NASSAU, der sich mit den Hexenverfolgungen in Idstein und Umgebung befasst und ein großer Erfolg wurde. Für DER FLUCH DER SOMMERVÖGEL hat sie umfangreiche Recherchen in Frankfurt betrieben, genauso wie sie für DAS PESTKIND sich intensiv mit Rosenheim und Umgebung zur zeit des Dreißigjährigen Krieges beschäftigte.
Quelle. Nicole Steyer Privat
Schriftstellerin zu werden war schon als Kind mein großer Traum. Doch dann ging der Traum irgendwo zwischen Ausbildung und Arbeitsleben verloren. Nur das Lesen und die Leidenschaft für Geschichten sind geblieben.
Ich habe so vieles im Leben geschrieben: Rechnungen, Angebote, Lieferscheine, Notiz- und Einkaufszettel. Was man eben so schreibt, wenn man im Büro arbeitet und eine Familie hat. Doch irgendwann kamen die Ideen zurück. Sie schlichen sich in meinen Kopf und ließen mich nicht mehr los.
Da war er plötzlich wieder, der vom alltäglichen Leben betäubte Kindheitstraum. Stück für Stück nahm er mehr und mehr Raum in meinem Leben ein, kämpfte um seinen Platz und diesmal ließ er sich nicht vertreiben.
Manchmal muss ich lächeln, wenn ich meinen Kindern zuhöre, die sich langsam über Berufe Gedanken machen. Ich wünsche Ihnen, dass sie genauso wie ihre Mutter den Beruf finden, der zu ihnen passt, der sie zufrieden und glücklich macht. Eine von ihnen möchte Schriftstellerin werden. Wir werden sehen …
Die Autorin Nicole Steyer war so freundlich uns ein paar Fragen zu beantworten. Nachfolgend die Fragen sowie die Antworten darauf.
Wie bist Du zum Schreiben gekommen oder anders wie wurde aus der Hausfrau und Mutter Nicki Steyer die Autorin Nicole Steyer?
· Also Nicki und Nicole Steyer sind ein und dieselbe Person. Mutter bin ich, aber keine sonderlich gute Hausfrau, was ich noch nie gewesen bin. Ich habe Bürokauffrau gelernt und bin dann eben, wie viele andere Frauen auch, in Mutterschutz gegangen. Richtig zu Schreiben habe ich eigentlich erst begonnen, als meine Kinder in den Kindergarten gingen. Es war ein Prozess über zwei bis drei Jahre, bis ich mir sicher war, dass das mein richtiger Beruf ist und nicht der tägliche Trott im Büroalltag.
Woher nimmst du deine Inspiration?
· Das ist unterschiedlich. Mal ist es etwas in meiner Umgebung, eine Begebenheit oder auch ein Zeitungsartikel. Manchmal fesselt mich ein Thema bei der Recherche, worüber ich nur zufällig gefallen bin. Oder es ist eine Dokumentation im Fernsehen. Es kann vieles sein. So wirklich beschreiben kann ich es nicht.
Wie entsteht aus deiner Idee eine Story und wie setzt du diese dann um? (evtl. mit konkreter Planung oder schreibst du einfach drauf los)
· Zuerst trage ich die Idee eine Weile mit mir herum. Um einen historischen Roman mit über 500 Seiten daraus zu machen, muss sie mich nachdrücklich beeindruckt haben. Sie muss mich nicht mehr loslassen. Auch müssen natürlich genügend geschichtliche Infos vorhanden sein, um einen guten historischen Roman und eine authentische Geschichte zu schreiben. Manchen Ideen fehlt da die Substanz und ich verwerfe sie wieder. Wenn es dann konkreter wird, schreibe ich ein erstes Exposé und bastle noch eine Weile daran herum. Wenn ich dann von der Idee wirklich überzeugt bin, schicke ich es meiner Agentin.
Wie schaut ein normaler Schreibtag bei Dir aus?
· Ich schreibe meistens am Vormittag, denn dann ist es ruhig im Haus. Überwiegend arbeite ich an meinem Schreibtisch, im Sommer aber auch gerne im Garten. Besonders diesen Luxus genieße ich dann immer, denn früher saß ich oft bei dreißig Grad in aufgeheizten Großraumbüros und glaubte zu ersticken. Im Garten schreiben zu dürfen fühlt sich dagegen wie Urlaub an. In den heißen Schreiphasen kann es dann durchaus passieren, dass ich zehn Stunden am Text arbeite, dann kann es auch schon mal eine Abendrunde geben.
Wie kann man sich Deinen Arbeitsplatz vorstellen?
· Ein ganz normaler, gerade sehr unordentlicher Schreibtisch.
Was bedeutet es Dir Autorin zu sein?
· Für mich ist dieser Beruf mein Kindheitstraum. Bereits im Alter von acht Jahren wollte ich Schriftstellerin/Autorin werden. Deshalb bedeutet dieser Beruf sehr viel für mich. Ein in Erfüllung gegangener Kindheitstraum: Wer träumt nicht davon?
Welches Buch möchtest Du unbedingt noch Schreiben? Oder anders gefragt. Hast du noch eine Story / Idee zu einem Buch, welches du unbedingt noch schreiben möchtest?
· Es gibt immer neue Ideen. Mal sehen, was die nächste Zeit bringt. Immer Stück für Stück weiter.
Wie wichtig ist für Dich die Zusammenarbeit mit Bloggern und Rezensenten?
· Sehr wichtig. Der Austausch mit ihnen macht Spaß, auch bei Leserunden. Viele von ihnen durfte ich bereits persönlich kennenlerne, auf Messen, Lesungen oder bei Autorentreffen. Ich finde es auch bewundernswert, wie professionell viele Buchblogger arbeiten und ziehe meinen Hut davor.
Kannst Du es Dir vorstellen mal ein ganz anderes Genre zu bedienen und falls ja, welches?
· Da in der Regel die Geschichte immer mich findet, und nicht ich die Geschichte, kann ich mir das sehr gut vorstellen. Mal sehen, was kommt.
Was fasziniert Dich an historischen Romanen und wie bist Du ausgerechnet auf dieses Genre gekommen?
· Der historische Roman ist eine besondere Herausforderung. Es reizt mich, in die Vergangenheit einzutauchen, und auf den Spuren unserer Vorfahren zu wandeln. Das hört sich jetzt vielleicht kitschig an, aber so ist es tatsächlich. Ich gehe gerne in Museen, besichtige Burgen, spaziere durch Altstädte, schaue mir jede Kirche von innen an. Selbst in der Schule war Geschichte mein Lieblingsfach, zusammen mit Deutsch natürlich. Ich mag auch die Arbeit an der Geschichte so gerne. Es hat etwas von einem Puzzlespiel. Wahrheit und Erfundenes müssen ineinandergreifen, was unglaublich viel Spaß macht.
Warum sollte man unbedingt eines Deiner Bücher im Regal haben?
· Vielleicht, weil sie berühren und einen auf eine ganz besondere Reise mitnehmen.
Wir bedanken uns recht herzlich bei Nicole Steyer und wünschen Ihr für die Zukunft alles Gute, vor allem aber weiterhin viel Erfolg!